Photovoltaikanlagen und Elektrosmog – ein umfassender Leitfaden

Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) sind eine moderne Methode zur Erzeugung nachhaltiger Energie. Allerdings sind einige Menschen über die Entstehung möglichen Elektrosmogs besorgt, der mit der Installation solcher Anlagen verbunden sein könnte. Dieser Ratgeber bietet eine detaillierte Darstellung der Funktionsweise von PV-Anlagen, der verschiedenen Arten von elektromagnetischen Feldern, die sie generieren, sowie wirkungsvoller Maßnahmen zur Reduzierung von potenziellem Elektrosmog

Haus mit Photovoltaikanlagen-Diagramm
Photovoltaikanlagen

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Photovoltaikanlagen: eine kurze Definition

Eine Photovoltaikanlage ist ein Energiesystem, das Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom umwandelt. Sie besteht hauptsächlich aus folgenden Komponenten:

  • Solarmodule: Die Photovoltaikzellen, auch bekannt als Solarmodule, sind das Herzstück der Anlage. Sie sind aus mehreren Schichten halbleitender Materialien – vor allem Silizium – gefertigt, die dazu dienen, Sonnenlicht aufzunehmen und in elektrische Energie zu transformieren. Der Prozess basiert auf dem photovoltaischen Effekt, bei dem Lichtphotonen Elektronen aus den atomaren Bindungen lösen und somit einen elektrischen Strom produzieren.
  • Wechselrichter: Der Wechselrichter ist ein kritisches Systemelement, da er den erzeugten Gleichstrom (DC) in den handelsüblichen Wechselstrom (AC) umwandelt. Neben der Umwandlungsfunktion unterstützt er auch die Optimierung der Energieproduktion und die sichere Integration der Solaranlage in das öffentliche Stromnetz.
  • optionaler Batteriespeicher: Ein Batteriespeicher speichert überschüssigen Strom, der während der Spitzenzeiten der Sonneneinstrahlung generiert wird. Die vorrätige Energie wird dann verwendet, wenn die Sonne nicht scheint, beispielsweise nachts oder an bewölkten Tagen.

Wie funktionieren Photovoltaikanlagen?

Photovoltaikanlagen arbeiten mithilfe von Solarmodulen, welche Sonnenlicht absorbieren und in Gleichstrom umwandeln. Dieser produzierte Strom kann entweder direkt genutzt, gespeichert oder durch einen Wechselrichter in Wechselstrom transformiert und ins öffentliche Netz eingespeist werden.

Photovoltaikanlagen-1
Photovoltaikanlagen

Die Vorteile von Photovoltaik

    ✓   Reduzierung der Energiekosten: Durch die Produktion von eigenem Strom senken sich die Energiekosten deutlich. 
    ✓   Umweltschutz: Solarenergie ist sauber und reduziert die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. 
    ✓   Unabhängigkeit: Mit einer PV-Anlage und entsprechendem Batteriespeicher entsteht eine gewisse Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz. 
    ✓   Wertsteigerung der Immobilie: Häuser mit PV-Anlagen haben oft einen höheren Wert.
    ✓   Lebensdauer: Photovoltaikanlagen benötigen nur wenig Wartung und sind langlebig. 

Photovoltaik vs. Elektrosmog

Photovoltaikanlagen sind eine umweltfreundliche Methode zur Energiegewinnung. Allerdings können sie Elektrosmog verursachen, der durch elektrische Komponenten wie Wechselrichter und Kabel entsteht. Im Folgenden gehen wir detailliert auf das Thema Elektrosmog ein und zeigen Möglichkeiten auf, wie sich dieser effektiv minimieren lässt.

Was ist Elektrosmog?

Elektrosmog bezieht sich auf elektromagnetische Felder, die durch elektrische Geräte erzeugt werden. In einer PV-Anlage entwickeln sich elektromagnetische Felder hauptsächlich durch den Wechselrichter, der Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt, sowie durch die stromführenden Kabel. Obwohl diese Emissionen unter den international festgelegten Grenzwerten liegen, ist eine sorgfältige Planung und Installation erforderlich, um die Exposition von Elektrosmog zu vermeiden.

Wie entsteht Elektrosmog bei einer PV-Anlage?

  • Elektrische Gleichfelder bilden sich zwischen den positiven und negativen Leitungen der Solarmodule.
  • Magnetische Gleichfelder treten in Abhängigkeit von der Sonneneinstrahlung auf.
  • Elektrische Wechselfelder sind vor allem durch den Wechselrichter und die Wechselspannungsleitungen zu beachten. Sie sind bedenklich in ihrer Wirkung auf die Wohngesundheit und erfordern daher besondere Maßnahmen zur Eindämmung der Exposition. 

Tipps zur Reduzierung von Photovoltaikstrahlung

Um den Elektrosmog, der von Photovoltaikanlagen erzeugt wird, zu minimieren, empfehlen wir folgende Schutzmaßnahmen:

  1. Verwendung von Wechselrichtern mit Trafo: Trafobasierte Wechselrichter helfen, die elektrischen Wechselfelder deutlich zu reduzieren, da sie eine bessere Trennung zwischen der Wechselspannung und Gleichstrom bieten.
  2. Erdung und Abschirmung:
    a. Die Erdung der gesamten Modulfläche sowie der Stringleitungen ist bei trafolosen Wechselrichtungen notwendig, um die Strahlung der PV-Anlage zu begrenzen.
    b. Der Einsatz von geerdeten Kabelkanälen oder Abschirmgeweben unterhalb der Module sorgt für einen zusätzlichen Schutz vor Elektrosmog​.
  3. Optimale Platzierung des Wechselrichters: Der Wechselrichter sollte in möglichst großem Abstand zu Arbeits-, Schlaf- und Ruhezonen montiert werden, um die Exposition gegenüber magnetischen Wechselfeldern zu verringern​.

Planung und Installation: Optimierung der Anlagenkomponenten und Verkabelung

Eine sorgfältige Konzeptionierung und professionelle Montage der Photovoltaikanlage sind entscheidend, um potenzielle Risiken durch elektromagnetische Strahlung einzudämmen. Als Experten für ökologisches Bauen legen wir von S2-Architektur unseren Fokus auf die nachhaltige Planung von Bauprojekten, die sowohl die Umwelt schützen als auch die Gesundheit der Bewohner berücksichtigen. Daher empfehlen wir Ihnen, zur Vermeidung von Elektrosmog auf folgende Aspekte zu achten:

  • Verkabelung: Um elektromagnetische Interferenzen zu minimieren, ist es ratsam, die Stromleitungen so kurz und direkt wie möglich zu verlegen. Zudem kann das Verdrillen der Plus- und Minusleitungen dazu beitragen, das elektrische Feld um die Leitungen herum zu reduzieren.
  • Komponentenauswahl: Verwenden Sie Komponenten, die eine niedrigere Emission von elektromagnetischen Feldern aufweisen. Es empfiehlt sich, Wechselrichter zu bevorzugen, die auf Trafos basieren oder über eine effektive Abschirmung verfügen.
  • Anlagenlayout: Ein gut geplantes Raumlayout, das Wohnbereiche von potenziell schädlichen Strahlungsquellen isoliert, schützt Sie vor einer erhöhten Strahlungsbelastung.

Technologien und Materialien zur Abschirmung

Verschiedene Materialien und Technologien dienen zur Abschirmung von Elektrosmog bei Photovoltaikanlagen:

  • Abschirmfarben und -gewebe: Auf dem Markt existieren spezielle Farben und Gewebe, die gezielt für die Abschirmung von elektromagnetischen Feldern entwickelt wurden. Sie können an Wänden, unter Dächern und rund um elektrische Installationen angebracht werden, um unerwünschte elektromagnetische Strahlung zu blockieren.
  •  metallische Abschirmebenen: Die Integration von metallischen Ebenen oder Blechen unter den Solarmodulen hilft dabei, elektromagnetische Felder wirksam abzuschirmen und zu erden.
  •  geerdete Kabelkanäle: Zur sicheren Verlegung von Stromkabeln nutzen Sie Kabelkanäle, die eine zusätzliche Erdung und Abschirmung bieten. Dadurch wird der Elektrosmog erneut reduziert.

Umweltschonend und unbedenklich: Bauprojekte mit Photovoltaik realisieren

Aus unserem ausführlichen Leitfaden konnten Sie die Vorzüge der Photovoltaik sowie potenzielle Nachteile herauslesen. Um negative Auswirkungen von Elektrosmog zu vermeiden, ist Fachwissen gefragt, das nicht jedes Unternehmen besitzt. Bei S2-Architektur erhalten Sie jedoch eine kompetente Beratung zu baubiologischen Aspekten. Wir sind Spezialisten für nachhaltige Architektur und informieren Sie umfassend zu allen relevanten Themen. Wenn Sie sich für ökologische Bauweisen und zukunftsweisende sowie grüne Technologien interessieren, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.

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FAQ

Produziert eine PV-Anlage Strahlung?

Ja, Photovoltaikanlagen können elektromagnetische Felder erzeugen, die als Strahlung wahrgenommen werden. Diese sind jedoch mit den richtigen Schutzmaßnahmen und durch sorgfältige Planung und Installation größtenteils kontrollierbar und minimierbar.

Wie gefährlich ist eine Solaranlage?

Die Risiken einer Solaranlage in Bezug auf Elektrosmog sind minimal und können durch geeignete Schutzmaßnahmen sowie sachgemäße Installationstechnik effektiv kontrolliert werden. 

Was sind die Nachteile von Photovoltaik?

Die wesentlichen Nachteile von Photovoltaikanlagen beinhalten die anfänglichen Installationskosten, die Abhängigkeit von oft unvorhersehbaren Wetterbedingungen sowie die potenzielle Exposition von Elektrosmog. Letzteres kann jedoch durch entsprechende Maßnahmen wirksam abgemildert werden.

Ist das Schlafen unter einer Photovoltaikanlage auf dem Dach gefährlich?

Das Schlafen unter einer Photovoltaikanlage stellt keine grundsätzliche Gefahr dar, vorausgesetzt, die Anlage auf dem Dach ist ordnungsgemäß installiert, gut geerdet und abgeschirmt. Eine sorgfältige Platzierung des Wechselrichters und der Kabelkanäle ist empfehlenswert, um die Strahlung so gering wie möglich zu halten.

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